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Last Warning: Chainbreaker (Review)

Artist:

Last Warning

Last Warning: Chainbreaker
Album:

Chainbreaker

Medium: CD
Stil:

Hardcore

Label: Burnside Records
Spieldauer: 52:58
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Totenköpfe und an Frakturschrift angelehnte Fonts für das Bandlogo weisen den Weg. Die Österreicher spielen auf ihrer dritten Veröffentlichung modernen Hardcore, international konkurrenzfähig un Szene gesetzt und vorgetragen. „Szene“ ist ein gutes Stichwort, denn LAST WARNING bedienen ihre Sparte mit aller Konsequenz und bringen die Gedanken zum Schweifen...nicht wegen der teils gespreizt formulierten Sozialkritik in den Texten, sondern darüber, wann man eigentlich das letzte Mal Musik besprechen durfte, die um ihrer selbst Willen und nicht fürs Genre-Setzkästchen gemacht wurde – Die Schubladen zur Einordnung in Death, Prog und wie sie alle heißen haben leiderlange nicht mehr geklemmt...

Sei´s drum: LAST WARNING hauen gleich auf den Putz, indem sie fast primitive Thrash-Rhythmik mit einem rau-melodiösen Chorus verbinden. Es nervt die wiederholte Bitte, den Shouter aus der „fucking hell“ zu retten, aber genießbar sind vor allem die ersten Songs schon, wenn man der Musikrichtung nicht abgeneigt ist. Ich spreche hier für den Metalfan, der Pro-Pain oder auch Machine Head nicht fürchtet. Letztere klingen im Midtempo von „Hard To Imagine“ und den kurzen Klargesangs-Passagen an. Im Chorus von „Evolution“ äußert sich die Melodie der limitierten Stimme eher über die Gitarre, während die Riffs nach eingeschlafenen Füßen klingen und die im Soundbild recht präsenten Becken unangenehm auffallen.

Es mag im Hardcore instrumental generell beschränkter zugehen; LAST WARNING stehen eindeutig für die neuere Schule, doch im Vergleich zu Metalbands, die mit dem Genre kokettieren, tönt vieles immer noch hausbacken. Zwar sind die Arrangements etwa bei „Born“ sehr abwechslungsreich (Akustikgitarre, dann pushender Groove mit Tempowechseln) und wirken kaum zerfahren, aber die Zutaten, mit denen die Band spielt, sind zu basisch. Zu den dynamischen und neben Wut auch differenziertere Gefühle ansprechenden Liedern würden Leadgitarren und Soli durchaus passen, doch diese Bereicherung gesteht man sich nicht ein. Das ist für mich keine Selbstbeschneidung zur Glaubwürdigkeit, sondern schlicht mangelndes instrumentales Können – Street Credibility bei der Tough-Guy-Kundschaft verspielt sich das Quintett doch sowieso mit einer Betroffenheits-Halbballade wie „Sorry“, beziehungsweise den Hit-Versuchen „Pay the Price“ und „Part of This Lie“ und dessen nach Synthesizer klingenden Melodien. Obwohl die Musiker auch und dankenswerterweise die Emo-Schiene nicht fahren, sind die Authentizitätsbekundungen in „Bullet For My Radio“ aufgesetzt, denn für den harten Underground sind LAST WARNING immer noch zu glatt. Letztlich überwiegt gitarristische wie lyrische Einfalt – beides Komponenten, die bei heftiger Musik (Klampfen) wie Message-trächtigen Sounds (Texte) gleichermaßen wichtig sind.

Chainbreaker“ ist ein sauberes Produkt für Mittelklasse-Aufständische mit all ihren Widersprüchen. Die Klientel wird nicht enttäuscht, und Außenstehende rümpfen weiterhin die Nase über die erwarteten und bestätigten Stereotypen.

FAZIT: LAST WARNING sind Dienstleistende an einer Community und eben nur für diese interessant. New-School-Hardcore-Freunde dürfen meine Wertung relativ sehen. Man kann dieses Album szenetreu nennen, aber auch als Ausdruck von Stillstand und Leben im abgetrennten Mikrokosmos deuten. Andererseits: ist´s etwa im Black Metal anders?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3928x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Save Me
  • Hard To Imagine
  • Evolution
  • Born
  • Bullet For My Radio
  • Broken Dreams
  • Point of View
  • Through Clear Waters
  • Pay the Price
  • Chainreaction
  • Memories
  • Part of This Lie
  • Old Worth
  • Sorry

Besetzung:

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